Cannabinoide, Terpene und der Entourage-Effekt

Der Entourage-Effekt im Cannabis ist ein faszinierendes Phänomen, das in den letzten Jahren intensiv erforscht wurde. Dieses Konzept beschreibt die synergistische Wirkung verschiedener Cannabisbestandteile, vor allem Terpene und Cannabinoide, die zusammen eine umfassendere und möglicherweise effektivere Wirkung erzielen als die einzelnen Komponenten allein.

Ein Review aus dem Jahr 2023 von Simei et al. beschäftigt sich kritisch mit der Anwendung des Begriffs "Entourage-Effekt" in der Literatur und seiner Anerkennung durch bestimmte Sektoren des Cannabis-Marktes. Die Forscher untersuchten dabei sowohl die klinische Wirksamkeit als auch die Sicherheit cannabinoidhaltiger Produkte und kamen zu dem Schluss, dass der Entourage-Effekt als ein synergistisches Phänomen anerkannt wird, bei dem mehrere Bestandteile von Cannabis interagieren, um die therapeutischen Aktionen der Pflanze zu modulieren. Allerdings gibt die Literatur nur begrenzte Hinweise darauf, dass es sich um ein stabiles und vorhersagbares Phänomen handelt​​.

Christensen et al. (2023) haben ebenfalls den sogenannten Entourage-Effekt untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen, dass der Begriff ursprünglich in einer präklinischen Studie geprägt wurde, in der beobachtet wurde, dass endogene bioinaktive Metaboliten die Aktivität eines bioaktiven Endocannabinoids potenzieren. Sie diskutieren die pharmakologische Grundlage und Relevanz des Entourage-Effekts und schlagen vor, dass dieser Effekt durch traditionelle pharmakologische Begriffe erklärt werden kann, die sich auf andere pflanzliche medizinische Produkte und Polypharmazie im Allgemeinen beziehen (z.B. synergistische Interaktionen und Bioverstärkung)​​.

Eine Studie von 2023 untersuchte die Wechselwirkung von Terpenen und Cannabinoiden, indem sie deren Effekte auf Schmerzreaktionen und Hypothermie bei Mäusen analysierte. Diese Studie lieferte Hinweise darauf, dass Terpene CB1-abhängige und cannabinoidadditive Antinozizeption im Tail-Flick-Assay auslösen können. Zudem wurde gezeigt, dass Terpene eine Hypothermie hervorrufen können, die additiv mit Cannabinoiden ist, aber meist nicht durch CB1 vermittelt wird​​.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Entourage-Effekt im Cannabis ein komplexes und teilweise noch unvollständig verstandenes Phänomen darstellt. Die bisherige Forschung liefert Hinweise auf synergistische Effekte zwischen verschiedenen Cannabinoiden und Terpenen, doch sind weitere Studien notwendig, um diese Effekte umfassend zu verstehen und zu quantifizieren.

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„Wenn wir, um unseren Planeten zu retten und den Treibhauseffekt umzukehren, künftig auf alle
fossilen Brennstoffe und petrochemischen Produkte ebenso verzichten wollen wie auf die Abholzung
unserer Wälder zur Gewinnung von Papier und landwirtschaftlichen Nutzflächen, dann gibt es nur
eine Pflanze, die als nachwachsender Rohstoff in der Lage ist, den Größten Teil an Papier, Textilien
und Nahrungsmitteln sowie des privaten und industriellen Energieverbrauchs zu liefern, und die
zugleich die Umweltverschmutzung eindämmt, die Böden verbessert und unsere Luft reinigt: Es ist
ein alter Gefährte, der dies schon immer getan hat - Cannabis, Hanf, Marihuana!“

Jack Herer